Dienstag, 20. Oktober 2009
Hallo mal wieder!
Aktuell scheint die Zeit wirklich zu “rennen”, die Wochen gehen rum wie nix. Zunaechst moechte ich jedoch nochmals auf den Tsunami vor 3 Wochen zurueck kommen. Laut offizieller Auskunft der samoanischen Behoerden sind die Leute die wir kennen gelernt haben nicht unter den rund 180 Toten. Der Wierderaufbau ist angelaufen und hier in Neuseeland finden derzeit zahlreiche Aktionen (Spendenaufrufe, Wohltaetigkeitsveranstaltungen etc.) statt, um neben dem zugesicherten Finanzpaket der neuseelaendischen Regierung, die Samoaner langfristig zu unterstuetzen.
Themenwechsel: Noch knapp zwei Wochen Arbeit liegen vor mir, bevor es dann mit 5 Freunden - die aus Deutschland einfliegen werden - auf Tour geht. Aktuell bin ich immer noch auf dem Kiwiorchard, da sich in den letzten Wochen weitere Aufgaben gefunden haben. Um euch mal nen besseren Eindruck zu vermitteln hier mal ein paar Pics mit Erklaerung. Auf dem ersten Bild seht ihr einen Ast der spiralfoermig um ein Stahlseil gewachsen ist. Das Problem ist hierbei, das sich der Ast im Extremfall irgendwann selbst zerschneidet. Um dies zu vermeiden muss das Sahlseil gekappt werden und anschliessend aus dem Ast entfernt werden. Manchmal hilft da nur brachiale Gewalt, wenn dieser sehr stark eingewachsen ist. Nach der ganzen Aktion wird ein neues Stahlseil parallel zum Ast gespannt und mit einem Strick an das Seil gebunden. Letztlich hab ich allein mit dieser Arbeit knapp 4 Wochen zugebracht und 27 Reihen je 150m Laenge geschafft.
Meine momentane Arbeit seht ihr nun im Bild zwei bis vier. Auf dem neu angelegten Kiwifeld mussten Bambusstoecke (siehe Bildmitte) an den Jungpflanzen angebracht werden, da Kiwibaeume Kletterpflanzen sind brauchen sie ne Art stabile Wachstumshilfe. Hierzu hab ich vom Bambusstock auf den Orchard, etwa 150 a 2,5 – 4m hohe Stoecke abgesaegt, anschliessend die spitzen Zweige mit einer Machete entfernt und dann letztlich nahe an der Jungpflanze platziert und befestigt. Des Weiteren sind die Stahlseile (rund 80 Stueck) auf denen die Aeste spaeter aufliegen, derzeit nur am Anfang bzw. –ende der Reihen festgemacht (siehe Bild 2 oben) und liegen mehr oder weniger lose auf den Metallquertraegern auf. Zunaechst werden die Seile nun in der Mitte der Reihen mit der abgebildeten Metallklammer (Bild drei) auf Spannung gebracht. Danach schneidet man das Seil zwischen den Metallklammern mit einem Bolzenschneider durch und faedelt die Enden durch ein zweiloechriges etwa 4cm grosses Aluminiumverbindungsstueck (siehe Mitte drittes Bild) und drueckt dieses mit einer Metallschere zusammen. Die ueberfluessigen Enden werden abgeschnitten und die Metallklammer wieder entfernt. Nun sind die Seile auf etwa 150m Laenge zwar gespannt aber noch nicht ausgerichtet. Dies passiert dann mit Hilfe von vorgefertigtem Draht, an dessen Enden sich kleine Oesen befinden (siehe Bild 4). Man biegt den Draht zunaechst um das Stahlseit + Metallquertraeger (oben rechts im Bild) und faedelt die Oesen in einen Spezieldreher mit Haken ein, dieser funktioniert aehnlich wie der gute alte Brummkreisel, man zieht und durch den Schraubenstift wird der Draht festgedreht.

Ok, das solls fuer heute gewesen sein…vielen Dank im Uebrigen an die Leute von denen ich in letzter Zeit Mails bekommen habe und die mir erzaehlt haben das sie hier immer mal reinschauen! Es macht naemlich schon ein wenig Arbeit die Texte halbwegs spannend und informative zu schreiben und das sollte ja nicht umsonst sein! Also vielen lieben Dank an die “treuen” Leser da draussen! ;)

P.S. Morgen steht nun ein weiteres Highlight an, das vielleicht den Beginn eines noch viel groesseren Projekten darstellen wird. Nachdem ich am Wochenende im Yachthafen in Tauranga war und mich dort umgehoert habe nach einem Segeltoern, wurde ich kurzerhand auf einen “Schnupperkurs” fuer den morgigen Mittwochabend eingeladen. Derzeit paucke ich fleissig Segelvokabeln aus einem Buch was ich gefunden habe, damit ich morgen nicht ganz doof da stehe wenn es heisst: “Leinen los”!

In diesem Sinne Guy’s, see’ya and take care!

Bild 1


Bild 2


Bild 3


Bild 4


Bild 5. Reife Orangen zum Nulltarift...frisch gepresst einfach herrlich oder am WE lecker Wodka-O


Bild 6. Hinterer Teil des Kiwiorchards der Familie Marshall

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